Gratulation an Herrn Hauber und Herrn Brijoux für die erfolgreichen Promotionen

Wir freuen uns sehr, den beiden Doktoranden Daniel Hauber und Thomas Brijoux zu ihren Promotionen gratulieren zu können und wünschen ihnen für ihren weiteren beruflichen Werdegang viel Glück und alles Gute.

Herr Daniel Hauber beschäftigte sich in seiner kumulativen Dissertation „Traumatische Erlebnisse im 2. Weltkrieg - Zusammenhänge mit körperlicher und psychischer Gesundheit in der Hochaltrigkeit“ damit, inwiefern sich traumatische Erlebnisse, wie der 2. Weltkrieg, in der Kindheit und Jugend gesamtgesundheitlich auf Menschen ab 80 Jahren auswirken und wie die biographische Belastung mit kritischen Lebensereignissen im hohen Alter interagiert. Der Lebensabschnitt der Hochaltrigkeit wurde in der bisherigen Forschung vernachlässigt, obwohl gerade dann weitere einschneidende Lebenserfahrungen wie Verwitwung oder Krankheiten vermehrt eintreffen können. Basierend auf den Daten der von ceres durchgeführten repräsentativen Befragung hochaltriger Personen in Nordrhein-Westfalen (NRW80+) möchte Daniel Hauber diese Forschungslücke schließen und kam zu dem Ergebnis, dass traumatisierte Hochaltrige signifikant häufiger unter körperlichen Belastungen wie Herzinsuffizienz, Atemwegs- und Lungenkrankheiten oder Rückenschmerzen leiden. Ebenso gaben die Befragten mit traumatischen Erfahrungen höhere Werte in Depressions-Screeningverfahren und eine niedrigere subjektive Gesundheit an. Im Querschnitt zeigte sich außerdem, dass traumatisierte Hochaltrige zu Beginn der Hochaltrigkeit eine niedrigere kognitive Leistungsfähigkeit haben als nicht-traumatisierte, während sich dieser Effekt im höchsten Alter umkehrt. Ein Zusammenhang zwischen traumatischen Erlebnissen im jungen Alter und der Wertschätzung des Lebens, wie auch der Bewältigung von Verwitwung oder Depression im sehr hohen Alter, konnte jedoch nicht gefunden werden. Diese Ergebnisse sollten bei Diagnostik und Therapie von hochaltrigen Menschen berücksichtigt werden. Herr Hauber verfasste, beziehungsweise beteiligte sich an, folgenden Publikationen im Rahmen seiner Promotion:

Hauber, D., Wilhelm, I., & Zank, S. (2023). Altern im historischen Kontext Deutschlands. In K. Hank, M. Wagner, & S. Zank (Hrsg.), Alternsforschung. Handbuch für Wissenschaft und Studium. Nomos: Baden-Baden. https://doi.org/10.5771/9783748938095

Hauber, D., Kaspar, R., & Zank, S. (2021). WWII traumatic events, subjective well-being and valuation of life in the very old. Zeitschrift Für Gerontologie Und Geriatrie, 54(S2), 126–131. https://doi.org/10.1007/s00391-021-01906-7

Hauber, D., & Zank, S. (2022). WWII trauma impacts physical and mental health in the oldest old: results from a German population-based study. Aging & Mental Health, 26(4), 834–842. https://doi.org/10.1080/13607863.2021.1876637

Hauber, D., & Kaspar, R., & Zank, S. (eingereicht). Trauma, Depression, and Bereavement: Relationship with Cognition and Multimorbidity in Very Old Adults.

Herr Thomas Brijoux thematisiert in seiner Doktorarbeit „A closer look on dementia, elder abuse and multimorbidity in representative samples of the oldest old“ am Beispiel von drei in der Hochaltrigkeit verbreiteten Konstrukten (Demenz, Elder Abuse und Multimorbidität) Vor- und Nachteile des Einschlusses schwer befragbarer Gruppen in der Hochaltrigkeit. Der Einschluss dieser Gruppen geht im Total Survey Error Framework mit einer Reduktion von Sampling, Frame und Nonresponse Error einher, wogegen der Ausschluss eine Erhöhung dieser Fehler und eine Reduktion des Measurement Errors nach sich zieht. In der Dissertation vorgestellte Methoden, die zwischen diesen Surveyfehlern moderieren, sind: 1. Ein Teilausschluss des Samples und anschließende Neugewichtung und 2. Eine separate Darstellung von Teilpopulationen des Surveys, die eigene, für sie passgenaue, Messverfahren durchlaufen haben. Vor diesen Analyseschritten steht jedoch immer die Datenerhebung. Im Fall der Hochaltrigenpopulation geht diese mit besonderem Aufwand beispielsweise in der Heimpopulation einher. Auch Thomas Brijoux verwendet die Daten unserer repräsentativen NRW80+- Studie. Im Rahmen seiner Promotion verfasste er, beziehungsweise beteiligte er sich an der Verfassung folgender Publikationen:

Kaspar, R., Brijoux, T., Albrecht, A., Zimmermann, J., Wenner, J., Fey, J., Reissmann, M., Wagner, M., & Zank, S. (2023). Challenges and Benefits of Including the Institutionalized, Cognitively Impaired and Unable to Respond in a Representative Survey of the Very Old. Survey Research Methods, 17(2), 111–129. https://doi.org/10.18148/srm/2023.v17i2.8008

Neise, M., Brijoux, T., & Zank, S. (2023). Development of the Elder Abuse and Emotional Consequences Scale (EACS). GeroPsych 2023 36:3, 150-160. https://doi.org/10.1024/1662-9647/a000297

Brijoux, T., Neise, M. & Zank, S. Elder abuse in the oldest old: prevalence, risk factors and consequences. Z Gerontol Geriat 54 (Suppl 2), 132–137 (2021). https://doi.org/10.1007/s00391-021-01945-0

Brijoux, T., Woopen, C. & Zank, S. Multimorbidity in old age and its impact on life results. Z Gerontol Geriat 54 (Suppl 2), 108–113 (2021). https://doi.org/10.1007/s00391-021-01920-9

Kaspar, R., Albrecht, A., Brijoux, T., Fey, J., Geithner, L., Oswald, V., Reissmann, M., Wagner, M., Wenner, J., Zank, S., Zimmermann, J. (submitted) Assessments of Quality of Life in Very Old Age: A Population-Based Cross-Sectional Study